Presse

Hier werden kritische Presseberichte über das geplante sogenannte „Selbstbestimmungsgesetz“ gesammelt, kurz ausgewertet und mit eigenen Kommentaren versehen.


Leserinnenbrief: Bode bzgl. „Kein zugewiesenes Geschlecht“ (FAZ, 7.4.21)

Am 7. April 2021 erschien in der FAZ (Link) ein kritischer Leserinnenbrief von der Psychologin und WHRC-Deutschland-Koordinatorin Stefanie Bode, die Knackpunkte eines zuvor veröffentlichten unkritischen Interviews auseinandernahm.

Jemand muss hier der Erwachsene im Raum sein. […] Ärzte wie Herr Lempp sind eigentlich Geschlechtsrollen-Ärzte. Sie diagnostizieren Geschlechterrollen und tragen mit ihren Interventionen dazu bei, dass sich Geschlechterrollen verfestigen. Wir werden in ein paar Jahren sehen, dass diese Gender-Medizin zu den größten Medizinskandalen in der Geschichte gehört. Nichts, worauf jemand stolz sein könnte, daran mitgewirkt zu haben.

Leserinnenbrief: Stefanie Bode: Kein zugewiesenes Geschlecht (FAZ, 7.4.21)

Konzis und prägnant erläutert sie in wenigen Zeilen, wo die Denkfehler und Probleme des „Transgenderkonzeptes“ liegen. Sehr lesenswert!


Alice Schwarzer: Gleichberechtigung dank Sprechakt? (EMMA, 24.2.21)

Deutschlands bekannteste und wichtigste Feministin, Alice Schwarzer, kritisiert im Editorial der EMMA Nr. 2 (355) vom 24.2.2021 (Link) die „Abschaffung des Geschlechts“ via Sprechakt. Statt die Bedeutung von Geschlechterrollen („Gender“) zu verringern, wird sie durch die genderidentitäre Bewegung zementiert.

Verlieren wir also nicht länger unsere Zeit mit Sprachspielereien. […] Hier geht es um […] einen harten Backlash gegen den Feminismus: nämlich die Negierung der Frauen.

Alice Schwarzer: Gleichberechtigung dank Sprechakt? (EMMA, 24.2.21)

Dem ist sich nur anzuschließen – denn genau so wenig, wie man via Sprechakt von 1,90m Körpergröße auf 1,60m schrumpft, wie man via Sprechakt von einer 50-Jährigen zu einer 5-Jährigen oder wie man via Sprechakt von einem Menschen zu einer Katze wird: Genau so wenig kann man von einem Mann zu einer Frau werden.

Zugehörigkeiten zu Gruppen via Sprechakt sind bei manchen Religionen möglich – und genau so sollten wir die Genderreligion auch behandeln. Also als subjektives Glaubenssystem. Mehr nicht.


Götz Aly: „Schmeißt endlich Aly raus“ (BZ, 23.2.21)

Götz Aly hat in den Abgrund geblickt und kann den Blick nun nicht mehr abwenden.

Seine kritische Haltung missfällt vor allem den Intoleranten und Totalitären unter unseren MitbürgerInnen. Und so rief Alys Kritik am Transgendergesetz laute, irrationale und auch schlichtweg diffamierende Stimmen auf den Plan, wie er am 23.2.21 in der BZ berichtete (Link).

Eine „Kritikerin“ fühlte sich offenbar zu einer besonders geschmacklosen Aktion bemüßigt, wie Aly mitteilt:

Eine Leserin widmete mir dieses Plakat: In der Mitte prangt ein vom verbotenen Hakenkreuz leicht abweichendes Sonnenrad, darunter steht in Frakturschrift „Gendernazi“.

Götz Aly: „Schmeißt endlich Aly raus“ (BZ, 23.2.21)

Dass statt sachlicher Kritik oft direkt zu Verleumdungen, Beleidigungen und Rufen nach Kündigungen übergegangen wird, ist uns Frauenrechtlerinnen leider nicht neu. Davon zeugen, am Rande bemerkt, auch Sammlungen von Stimmen aus der akademischen und zivilen Welt:

  • Website mit Erfahrungsberichten von genderkritischen AkademikerInnen (engl.)
  • Australische Website mit Erfahrungsberichten von Betroffenen der dortigen Gesetzgebung (engl.)
  • Website mit Berichten von Frauen, die von der Politik verraten wurden (engl.)

Dass aber ein Historiker, der mehrere Standardwerke, u.a. zum Holocaust, publiziert hat, als „Nazi“ beschimpft und verunglimpft wird, zeigt den fragilen Stand unserer maroden Debattenkultur und die Gefährdung demokratischer Werte. (Diese Werte sollen übrigens dank eines „Hate speech“-Gesetzes auch rechtlich untergraben werden, federführend von den Grünen, wie Eva Engelken hier darlegt.)


Leserbrief: Frank bzgl. Thiel (FAZ, 15.2.21)

Am 15.2.21 folgte in der FAZ erneut ein Leserbrief auf Thomas Thiels brillianten Beitrag zum geplanten Gesetz, worin die Leserin die „narkotisierte Gesellschaft“ betrauert und ihre Skepsis bezüglich der Auswirkungen auf Jugendliche mitteilt (Link).


Götz Aly: Transgender, Sex und die Grünen (BZ, 15.2.21)

Am 15.2.21 publizierte Aly in der Berliner Zeitung einen Beitrag zu der oft fehlgeleiteten Politik der Grünen (Link) und mahnt an, ihre eigene Geschichte – auch im Kontext von Forderungen für einen Freifahrtschein von Jugendlichen und Erwachsenen mit einer Transgenderidentität – nicht zu vergessen.

Dabei hätten die Grünen mehr als nur einen Anlass zur sexualpolitischen Vorsicht. Schließlich mussten sie sich 2013/14 für die Aktivitäten ihrer einstigen „Bundesarbeitsgemeinschaft Schwule, Päderasten und Transsexuelle“ (BAG SchwuP) in aller Form öffentlich entschuldigen. Innerhalb der Partei prominent gefördert, hatte SchwuP in den 80er-Jahren die Legalisierung des „gewaltfreien“ Sexes mit Kindern gefordert.

Götz Aly: Transgender, Sex und die Grünen (BZ, 15.2.21)

Wenn die Grünen ihre kinder- und frauenfeindlichen Fehler aus der Vergangenheit nicht wiederholen wollen, ist dringend Besinnung auf demokratische Werte und Schutz von schützenswerten Personengruppen angesagt. Und nicht nur von denen, die sich als solche „identifizieren“.


Leserbrief: Budde und Täschner bzgl. Thiel (FAZ, 3.2.21)

Als Reaktion auf den unten erfassten Artikel von Thomas Thiel zur „Überwindung des Fleisches“ (FAZ, 2.2.21) wurden zwei Leserbriefe eingereicht, die am 3.2.21 von der FAZ veröffentlich wurden (Link), worin erneut der vorherrschende „intolerante Zeitgeist“ moniert wird und Thiel für seine klaren Worte gedankt wird.


Götz Aly: Grün-gelbe Dekadenz in Corona-Zeiten (BZ, 2.2.21)

Der preisgekrönte Journalist und Historiker Götz Aly veröffentlichte am 2.2.2021 in der Berliner Zeitung eine Reaktion zur „grün-gelben Dekadenz“ (Link). Er bringt die Problematik mit dem „Selbstbestimmungsgesetz“ auf den Punkt: „Falls es in Kraft treten, dürften wir alle Geschlecht und Namen ändern lassen“.

In dem Beitrag erläutert er kurz die kühnen Forderungen und im Gesetzesvorschlag und konstruiert den leider nicht unrealistischen Fall: Wenn er im „Adamskostüm“ in die Frauensauna ginge und die Frauen dort sich weniger begeistert darüber zeigen, könnte er sie verklagen – bis zu 2.500 € könnte das kosten.

Er schließt seinen Beitrag mit einem Appell, den wir uns zu Herzen nehmen:

Überlegen Sie, liebe Leserinnen und Leser, sich bitte genau, wen Sie bei nächster Gelegenheit wählen – und wen nicht.

Götz Aly: Grün-gelbe Dekadenz in Corona-Zeiten (BZ, 2.2.21)

Und die Frage stellen sich gerade viele. Vor allem viele Frauen. Denn wenn die eigenen Rechte weg sind, bringen auch die tollsten, „feministischen“ Versprechen nichts.


Sibylle Krause-Burger: Männer und Frauen als Auslaufmodelle (StZ, 1.2.21)

Sibylle Krause-Burger veröffentliche am 1.2.2021 eine Kolumne in der Stuttgarter Zeitung (Link), in der sie „Männer und Frauen als Auslaufmodelle“ diskutiert.

Darin erzählt sie aus ihrer Kindheit. Sie wäre heute ein klassischer Tomboy, oder gender-nonconforming. Oder eben trans. (Der Utrechter Gender-Skala zufolge wäre sie es in jedem Fall gewesen. Ein Blick darauf lohnt sich, hier.) Sie entwickelte sich zu einer Frau, wurde nicht Journalistin, sondern auch Mutter – was ihr mit Genitaloperationen verwehrt geblieben wäre. Den vermeintlichen Fortschritt (wohin?) durch die Auflösung von „Frau“ und „Mann“ als fixer Begrifflichkeiten sieht sie mehr als skeptisch. Diese Freiheit ist nämlich keine.

„Was als Befreiungsschlag begonnen hat, macht sich gern selbstständig, überreißt in seiner Fortschrittsbegeisterung, radikalisiert sich und schlägt in Unfreiheit, in sektiererische Zustände um.“

Sibylle Krause-Burger: Männer und Frauen als Auslaufmodelle (StZ, 1.2.21)

Sie hält es nicht für unwahrscheinlich, dass es sich bei dem Transgendertrend um eine Modeerscheinung handelt. Und damit liegt sie richtig. Zu guter Letzt stellt sie noch einmal klar, dass bei all dem Gender-Gerede eines unveränderlich bleibt: die Binarität der Geschlechter. Denn das wird mittlerweile immer häufiger geleugnet.


Thomas Thiel: Die Überwindung des Fleisches (FAZ, 29.1.21)

Thomas Thiel veröffentlichte am 29.1.2021 in der FAZ (S. 9; Link 1 Link2) den Beitrag: „Die Überwindung des Fleisches“ , womit er die Blase platzen ließ.

Darin setzt sich Thiel kritisch mit dem Selbstbestimmungsgesetz und seinen möglichen rechtlichen wie sozialen Folgen auseinander. Mit dem Untertitel: „Die Transgender-Bewegung will das körperliche Geschlecht juristisch abschaffen: Über Risiken und Nebenwirkungen wird geschwiegen“ benennt er das, was er endlich gebrochen hat: Das Schweigen.

Es war auch höchste Zeit, denn am 2.11.2020 hat bereits die erste Anhörung zum „Selbstbestimmungsgesetz“ im deutschen Bundestag stattgefunden; die Ausschüsse tagen. Und viele der verantwortlichen Abgeordneten wissen – zahlreichen Interaktionen nach zu schließen – selbst gar nicht genau, was sie da eigentlich fordern.

Im Artikel beschreibt Thiel das Vorgehen der Akteure, die rechtlichen Auswirkungen und die medizinischen Praktiken. Dabei benennt er die zugrunde liegende Motivation:

„Die Überwindung des sterblichen Körpers, diesmal nicht durch einen Gott, sondern durch Technik und Sprachverwirrung.“

Thomas Thiel: Die Überwindung des Fleisches (FAZ, 29.1.21)

Und völlig treffend stellt er fest, dass die geäußerten Forderungen nicht etwa feministisch sind, sondern den Feminismus auflösen würden, weil sie die Auflösung der Frau bedeuten. On point!

Thiels Beitrag zog ein großes Echo in den Sozialen Medien nach sich, das auch in andere Zeitungen herüberschallte.


Chantal Louis: Trans: „Das Gesetz ist ein Desaster!“ (EMMA, 20.5.20)

Hier geht es noch nicht um das Selbstbestimmungsgesetz, sondern um ein Gesetz zum Verbot von Konversionstherapien (Link), das am 20.5.2020 in der Zeitschrift EMMA thematisiert wurde.

Dieses Gesetz galt eigentlich sogenannten „Homoheilern“, also fragwürdigen (oft selbsternannten) TherapeutInnen, die Homosexuellen ihre Sexualität austreiben sollen. Diese Therapien sind zu verdammen, aber nahezu nicht existent.

In allerletzter Sekunde sind allerdings GenderlobbyistInnen auf den Zug aufgesprungen und haben ihre eigenen Interessen eingebracht. Das Resultat: Jede Form von „nicht affirmativer“ Therapie von Menschen, die Probleme mit ihrer Geschlechterrolle haben und darauf folgend eine „Transition“ vornehmen wollen, wird unter Androhung hoher Strafen verboten. Das heißt: Wenn jemand meint, sie oder er sei „trans“, dürfen ihr oder ihm keine allzu kritischen Fragen dazu gestellt werden. Es ist lediglich erlaubt, diese Empfindungen zu bestärken.

TherapeutInnen, die etwa die Motive und Auslöser für diese Wünsche ergründen wollen, sind die Hände gebunden. Das Resultat sind steigende Zahlen von „DetransitioniererInnen“, also Menschen, die wieder „zurück“ in ihr „altes“ (also gebürtiges) Geschlecht wollen. Dabei sind die Operationen, wie die Amputation von Brüsten, die Entfernung von Uterus und Eierstöcken und die Kastration, nicht reversibel. Eine ausgangsoffene Therapie wird durch dieses Gesetz erschwert.